Sehen am Limit – Menschen mit Handicap
Wie kommen Menschen mit Handicap im Alltag zurecht? Was bedeutet eine Sehleistung von unter 30% für den Alltag?
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In meiner Arbeit als Berater in der Uniklinik Frankfurt im Bereich der Augenheilkunde habe ich viele Spezialfälle betreut. Was sind da für Krankheitsbilder, die eine intensive Betreuung und spezielle Kenntnisse erfordern?
Hier ein Fall aus meiner klinischen Arbeit mit Patienten, die an einer Sehbehinderung leiden.
Diagnose
Eine stark degenerierte Netzhaut, Farbenblindheit, eine krankhafte Hornhautverwölbung und ein Augenzittern.
Die Sehleistung Rechts beträgt 2% und Links 8%.
Damit kann man sich orientieren, gilt in Deutschland aber als Sehbehindert. Menschen mit dieser Sehleistung wird sogar geraten ein Blindenzeichen zu tragen.
Insgesamt gibt es ca. 164.000 blinde Menschen und 1.000.000 sehbehinderte Menschen in Deutschland.
Maßnahmen bei einer Sehbehinderung
Die bestmögliche Sehleistung können Betroffene auch heute noch mit Hilfe einer Brille erzielen. Jedes bisschen zählt und sorgt für eine stärkere Leistungsaufnahme der Netzhaut. Je mehr Zellen in der Netzhaut aktiviert werden, umso besser!
Zum Lesen einer Zeitung in Deutschland brauchen wir eine Sehleistung von 40%. Garnicht so einfach!
Vergrößerung schaffen
Hat man früher noch mit Lupen gearbeitet und war darauf angewiesen, verschiedene Lupen für die verschiedenen Zwecke zu benutzen, so hilft auch hier die moderne Technik.
Vergrößernde Sehhilfen funktionieren mittlerweile auch digital!
Stufenlose Vergrößerungen zwischen 2x und 70x sind möglich! Das hilft im Alltag dann doch immens.
Zusätzliche Hilfen
Kantenfilterbrillen! Doch was machen die überhaupt?
Sonnenbrillen verringern die Lichtdurchlässigkeit gleichmäßig über das gesamte Spektrum des sichtbaren Lichts. Kantenfilter hingegen schlagen tatsächlich eine Kante in das Licht und absorbieren das gesamte Licht, das darunter liegt.
Was wollen wir damit erreichen?
Wir versuchen durch eine Absorption von Licht, den Kontrast zu steigern. Vor allem das blaue Licht ist durch seine kurzwelligkeit sehr energiereich. Wir können es zum Glück durch einen Kantenfilter komplett absorbieren, so entsteht eine wahrnehmbare Kontraststeigerung und eine Verringerung der Blendung.
Praxis vor Theorie!
Die genannten Ansätze sollten unbedingt in der Praxis und idealerweise im Alltag des Patienten ausprobiert werden. Hier zeigen sich sehr oft die Grenzen der Theorie und viele Ansätze scheitern. Oftmals finden wir doch etwas und der Patient ist über die subjektive Steigerung unglaublich dankbar.
In Prozentzahlen ist diese Verbesserung oft nicht ausdrückbar, aber was wirklich zählt ist der Eindruck des Patienten! Denn Menschen mit Handicap können einiges erreichen!
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