Mein Leiden mit trockenen Augen
Mein Leiden mit trockenen Augen. In diesem sehr persönlichen Text beschreibe ich mein Leiden mit trockenen Augen und dem schmerzhaften wiederkehrenden Aufreissen meiner Hornhaut.
Eine Brille trage ich schon seit ich denken kann. Das hat mir nie etwas ausgemacht.
Auch Stärkenänderungen habe ich gut weggesteckt. Kontaktlinsen habe ich dann während meiner Ausbildung in einem Kontaktlinsenstudio ausprobiert. Komischerweise habe ich die garnicht vertragen.
Meine Augen fühlten sich klebrig und verquollen an. Auch noch Stunden nach der Abnahme der Kontaktlinsen hatte ich ein Fremdkörpergefühl.
Meinem Vater geht es übrigens ganz ähnlich.
Die Diagnose
Das gab mir Grund zum Nachdenken und als ich dann in der Frankfurter Uniklinik im Bereich der Refraktiven Abteilung angefangen habe, ließ ich meine Augen gründlich untersuchen.
„Basalmembrandystrophie“ sagte mir dann ein Arzt, der mir gegenüber hinter seinem Mikroskop saß.
Das musste ich dann erstmal nachschlagen und das war die Definition, die ich dann gefunden habe :
[su_spoiler title=“Map-Dot-Fingerprint-Dystrophie“ style=“fancy“]Bei einer Map-Dot-Fingerprint-Dystrophie kommt es häufig zu einer sog. rezivierenden Erosio, die jedoch auch nach Bagatellverletzungen der Hornhaut zum Beispiel durch Pflanzenblätter entstehen kann. Dabei kommt es typischerweise in der Nacht oder den frühen Morgenstunden zu plötzlichen heftigen Schmerzattacken am Auge, die von einem starken Brennen und einer ausgeprägten Lichtempfindlichkeit gefolgt werden. Um diese Attacken zu verhindern werden zunächst pflegende Tränenersatzmittel sowie Augensalben eingesetzt. Kann hierdurch keine Linderung erreicht werden, kommt eine Verbandskontaktlinse oder auch eine Abtragung des Hornhautepithels zum Einsatz. Sollte auch dies nicht helfen, kann durch eine phototherapeutische Keratektomie (PTK) mit dem Excimerlaser in den meisten Fällen dauerhafte Beschwerdefreiheit erreicht werden.“ ( Uniklinik Freiburg )[/su_spoiler]
Sorgen
Meines Wissens hatte ich vorher keine Verletzungen am Auge gehabt und auch an brennende oder lichtempfindliche Augen konnte ich mich nicht erinnern.
Ich habe einen Großteil meines Lebens mehrere Stunden am Tag vor dem Fernseher und dem Computer-Bildschirm gesessen. Teilweise mehr als 8 Stunden, da ich ein Computerspiel sehr ehrgeizig gespielt habe. Dazu hatte ich noch geraucht, innerhalb der eigenen Vier Wände.
Meine Augen habe ich nie beachtet. Doch nach der Diagnose machte ich mir Gedanken.
Zu dieser Zeit hatte ich schon lange nicht mehr geraucht und auch das Computerspielen rückte weit in den Hintergrund.[su_tooltip style=“bootstrap“ position=“north“ title=“Fröhliche Ostern“ content=“Der hier versteckte Buchstaben lautet: N“][/su_tooltip]
JETZT fingen die Augen an mir Probleme zu bereiten. Und auch die rezidivierende Erosio ( Hornhaut-Aufriss ) ließ jetzt nicht mehr lange auf sich warten. Und sie war genau so schmerzhaft, wie es die Beschreibung erwarten lässt.
Mein Leiden mit trockenen Augen
Ich konnte ab diesem Zeitpunkt kaum noch länger als 30 Minuten Fernseh schauen, Bücher lesen oder auf dem Handy Nachrichten lesen. Auch die Arbeit fiel mir schwer, hatte ich doch sehr sehr oft ein trockenes und gereiztes Auge. Selbst die verschiedensten Tränenersatzmittel haben mir nicht geholfen. Alle 30 Minuten habe ich getropft und selbst das kam mir zuwenig vor…
Nach einigen wiederkehrenden Episoden mit dem schmerzhaften Aufreißen der Hornhaut habe ich mich entschlossen, mir mit einer „Phototherapeutischen Keratektomie“ (PTK), also dem Ablasern der obersten Hornhautschicht, helfen zu lassen.
Der Eingriff verlief erfolgreich. Das Ergebnis war nach frühestens 6 Monaten zu erfahren…indem eben nichts mehr mit dem Auge passiert! Ein komisches Gefühl
Eigeninitiative
Zusätzlich habe ich mir Brillengläser mit einem Blaulicht-UV-Filter für den Alltag machen lassen.
Diese Blaulichtfilter absorbieren das schädliche Blau Licht aus Handys, Tablets, Computer und TV.
Blaues Licht wird in Zusammenhang mit Schlafmangel bei exzessivem Handy-Gebrauch im Bett, als auch Netzhautschäden gebracht. Durch den eingebauten Filter hatte ich die Hoffnung, dass mein Leiden mit trockenen Augen gelindert wird und vielleicht sogar ganz verblasst. Einfach weil dieses blaue Licht so eine starke Wirkung auf unseren Organismus und vor allem die Augen hat.
Mir halfen die Gläser sofort!
Tränenersatzmittel
Tränenersatzmittel habe ich direkt nach der OP für mehrere Monate genommen, um den Tränenfilm, der durch das Kortison und Antibiotika angegriffen war, zu stabilisieren.[su_label type=“info“]Link[/su_label] Empfohlene Tränenersatzmittel
Zusätzlich habe ich mich um meine empfindlichen Lidränder und die darin befindlichen Meibomdrüsen gekümmert. [su_label type=“info“]Link[/su_label] Die richtige Pflege der Augenlider
Jeden Abend habe ich Schwarzen Tee aufgebrüht und einen Waschlappen in den Sud getränkt. Diesen Waschlappen habe ich dann 5-10 Minuten auf meine Augen gelegt. Dieser Extrakt des Schwarzen Tees lindern Entzündungen und mir half die Zeit des Auflegens, den Augen Entspannung und Ruhe zu gönnen.
Etwa 6 Monate nach der OP benutzte ich keine Tränenersatzmittel mehr, und auch meine abendliche Routine mit dem Schwarztee habe ich eingestellt.
Fazit
Ich hatte diese Erkrankung auf beiden Augen! Eines wurde gelasert und medizinisch top versorgt. Das andere habe ich in dem Zuge selbst mitbehandelt.
Hatte ich vorher alle 3-6 Monate mit einem Aufriss zu kämpfen, bin ich seit 2 Jahren auf beiden Augen Beschwerdefrei!
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