Studie

Sehstress im digitalen Zeitalter

Sehstörungen durch Stress im digitalen Zeitalter! Falls Sie auch viel Zeit am PC verbringen, sei es auf der Arbeit oder zu Hause, haben Sie wahrscheinlich auch schon Erfahrung mit müden oder angestrengten Augen. Auch meine Klienten leiden häufig unter Stress und reiben sich ihre angestrengten Augen. In diesem Beitrag erläutert uns Gastautor Gero Mayer (Augenoptikermeister & Autor) seine Sicht der Dinge. Er fasst einen Artikel über Sehstörungen durch Stress zusammen und gibt wichtige Tipps. Dabei sollten Sie auch die Links auf dieser Seite beachten. Denn dort finden Sie praktische Übungen und Hilfestellungen. [su_label]Lesezeit: 4 Minuten[/su_label]
([wpseo_breadcrumb])

Jetzt geht es los. Wir haben Sehstörungen durch Stress. Halt Gero! Halt!
Wir haben gar keinen normalen Stress. Wir haben jetzt sogar digitalen Augenstress!!!

Zum Glück haben wir große Glashersteller wie Hoya, die eine internationale Studie wegen Sehstörungen durch Stress in Auftrag gegeben haben. Die haben sich gedacht, bei soviel Digitalität ( Ist mir egal ob es das Wort wirklich gibt! ) das muss doch total auf die Augen gehen. Smartphone hier, Kindle dort, daneben ein Tablet und dann der Computer auf der Arbeit. Wie halten wir das eigentlich alles noch aus?

Ich fasse hier einen Artikel der Zeitschrift Eyebizz in eigenen Worten zusammen und ergänze durch ein paar Kommentare.

Aufbau der Studie

Zeitgemäß wurde die Studie online durchgeführt. Das ist fast schon lustig. Es wurden jeweils in Großbritannien, den USA und in Hong Kong 1.052 Interviews durchgeführt.
Wir haben also 3.156 Ergebnisse insgesamt.
Das Verhältnis von Männer zu Frauen lag bei 50:50.

61% der Befragten nutzen Sehhilfen ( Also Brille oder Kontaktlinse ).
48% tragen Brille.
30% Kontaktlinsen
12% nutzen Fertiglesebrillen.

Dem ein oder anderen fällt jetzt auf, dass die Summe mehr als 61% ergibt. Das liegt an der Verwendung mehrerer Korrektionsmittel.
2/3 der Befragten sind voll berufstätig, elf Prozent sind teilzeitbeschäftigt.

Auch wenn die Befragung nicht in Deutschland stattfand, sind solche Ergebnisse in unserer globalisierten Welt doch stark übertragbar.

Die Digitale Welt ist mobil

90% aller Befragten haben ein Smartphone. ( In Deutschland besitzen 93% der 14- bis 29-Jährigen und 94% der 30- bis 49- Jährigen ein Handy(1))
Über 70% der Teilnehmer haben zusätzlich einen Laptop. So langsam fangen wir also mit Überschneidungen an. Denn immerhin noch über 50% haben zusätzlich auch einen Pc/Mac/Desktop. Ach und Tablets wollen wir ja auch nicht vergessen. Das haben die Leute nämlich auch noch.
Das wundert jetzt hoffentlich niemand so wirklich.

Sehstörungen durch Stress – Und jetzt?

Jetzt dürfen die Studienteilnehmer sprechen. 99% der Befragten gehen davon aus, dass digitale Geräte Sehstörungen durch Stress verursachen. Und wenn sie nach der Dauer gefragt werden, antworten 40%, dass für den Sehstress schon eine Dauer von bis zu vier Stunden ausreicht. Weitere 40% halten fünf bis acht Stunden für das Maß aller Dinge. Das entspricht dann einem Arbeitstag, richtig.

Wie kommen die denn auf diese Zahlen?

Erstmal besprechen wir jetzt, was die Personen als Stress empfinden. Mehr als 80% leiden gelegentlich unter Kopf-, Nacken-, Rücken und Schulterschmerzen oder Schmerzen am ganzen Körper.
Und diese Schmerzen haben sie fast täglich oder mehrfach in der Woche. Frauen liegen hier übrigens vor den Männern. Soviel zum Männerschnupfen!

Was ich erstaunlich finde. Die jüngeren Teilnehmer leiden öfter unter Kopfschmerzen als die älteren. Die Befragten ab 30 sind aber die am häufigsten von körperlichen Beschwerden Betroffenen.
Und jetzt zu den Augenproblemen.

Wir sprechen hier von Entzündungen, trockenen Augen und Sehstörungen in der Nähe. Sprich Schwierigkeiten verschiedenster Art beim Sehen in der Nähe.

Zumindest legt die Mehrzahl der Betroffenen jetzt eine Pause vom Bildschirm ein. Außerdem strecken und dehnen sie sich.

Wegen der Augenproblematik und den Sehstörungen durch Stress greifen sie dann zu Tränenersatzmittel und reiben die Augen ganz feste.

Jeder Zehnte war dann wegen diesen Beschwerden auch schon beim Arzt. Das ist bei ein paar Millionen Berufstätigen dann auch nicht wenig für unser Gesundheitssystem. Hab ich mal so überschlagen.

Und jetzt kommen wir endlich zum Zusammenhang mit der Digitalisierung.

Achtung! Jetzt langsam lesen!

Die Symptome lassen am Wochenende deutlich nach. Deshalb liegt es an der Gerätenutzung.

[su_note note_color=”#dddddc”]
[su_service title=”Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren.” icon=”icon: thumbs-o-up” icon_color=”#f49f2c”]Hypnotisieren – Anleitung zur Selbsthypnose[/su_service]
[/su_note]

Bei Nutzern von Korrektionsmitteln treten diese Probleme unter der Woche übrigens viel häufiger auf. Und bei Fertiglesebrillen dann noch einmal mehr.
Wieso ist das wichtig mit den Fertiglesebrillen? Nun ja, Fertiglesebrillen sind nicht individualisiert. Die werden meistens in China oder einem anderen Niedriglohnland gefertigt und berücksichtigen nicht die Pupillendistanz des Trägers.

Pupillendistanz? Nun, wir wollen in der Augenoptik den optischen Mittelpunkt des Glases vor den optischen Mittelpunkt ihrer Augen platzieren. Nur dann ist gewährleistet, dass Sie nicht anfangen zu schielen! Deshalb wird da so ein Geschrei um Fertiglesebrillen gemacht.

Und jetzt?

Schauen wir uns einmal ein paar “Fragen” der Studie genau an.

“lange Computernutzung hat einen deutlichen Einfluss auf den Sehkomfort”

“je länger man auf einen digitalen Bildschirm blickt, umso mehr Beschwerden entstehen”

“gleichzeitige Nutzung von zwei und mehr digitalien Geräten erhöht die Augenbelastung deutlich”

Diese “Fragen” sollten dann bewertet werden. Von trifft nicht zu bis trifft zu.

Die Sätze der Studie zielten ganz klar auf die Aussage ab, dass die Digitalisierung Sehstress erzeugt. Machen wir es doch ein bisschen einfacher. Arbeit erzeugt Stress. Und dann kriegt man von Stress auch noch noch richtig Schmerzen.

Übrigens haben 40% der Betroffenen noch nie über ihre Beschwerden gesprochen. Und das kann ich verstehen. Ich sehe nicht gleich den Zusammenhang zwischen Bildschirmarbeit und Stress. Viel eher sehe ich einen Zusammenhang zwischen unbefriedigender Arbeit, dem Umgang mit Kollegen und dann mit Stress. Man hätte nur andere “Fragen” stellen können.

Ach ja, 18% haben immerhin den Zusammenhang zu den Augen hergestellt und dann mit einem Augenspezialisten wegen ihrer Probleme geredet.

Was ein Glück, denn sonst wären die Praxen und Augenoptiker wahrscheinlich wegen Überfüllung geschlossen.

Und wenn die Leute dann zum Augenarzt oder Augenoptiker gingen, wurde ihnen gesagt, sie sollen Augentropfen nehmen, oder eine andere Brille tragen. Super.

Sehstörungen durch Stress – Was ich denke

Also auch wenn mich keiner gefragt hat. Hier meine Meinung.

Über was unterhalten wir uns hier eigentlich? Sind die Brillen falsch eingestellt? Sind die Monitore doof? Ist die Digitalisierung unnötig? Leiden die Menschen still und leise vor sich hin?
Wir reden hier immerhin davon, dass fast alle Befragten alle möglichen Schmerzen haben. An Arbeit ist da ja wirklich kaum noch zu denken. Man kann sich ja ungefähr vorstellen, was das für die Wirtschaft bedeutet.

Was mich dann noch brennend interessiert, was machen die Leute denn am Wochenende? So voll ist der Park dann doch nicht, dass ich jedem abkaufe, er legt daheim das Handy bei Seite und genießt die Natur.

Am Montag, den 05. März 2018 sahen die Deutschen laut AGF/GfK-Fernsehforschung im Durchschnitt 220 Minuten fern.(2)
An einem Montag. Und da soll die Digitalisierung das Problem sein?

Ich persönlich bin mir sicher, die Ursachen liegen ganz woanders. Da wäre schon einfach mal die Überlegung was ist Stress. Wieso entsteht Stress.

Wenn wir anfangen würden diese Fragen zu beantworten landen wir sicherlich woanders, als bei den Augen. Und das sage ich als Augenoptikermeister. Und dann überlegen wir gemeinsam, wie wir Stress abbauen können.

Denn genau dafür ist dieser Blog hier da. Denn eines ist sicher, die Digitalisierung halten wir nicht mehr auf.

Sehstörungen durch Stress im digitalen Zeitalter

Von Gero Mayer

 

[su_label type=”info”]Interessantes aus dem Netz[/su_label]

Gero Mayer | Besser · Sehen
Hilfe für trockene Augen
Quellen :
(1) Bitkom. Mobile Steuerungszentrale für das Internet of Things. 02/2017 https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Mobile-Steuerungszentrale-fuer-das-Internet-of-Things.html
https://www.eyebizz.de/augengesundheit/digitaler-augenstress-die-neue-volkskrankheit/
(2) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2913/umfrage/fernsehkonsum-der-deutschen-in-minuten-nach-altersgruppen/

Gero Mayer

"Ich helfe Menschen zu Sehen". Dieses Motto lebe ich seit meinem ersten Tag Augenoptik vor über 10 Jahren und habe es dank meiner klinischen Arbeit in der Augenheilkunde der Uniklinik Frankfurt immer weiter verbessert. Nutzen Sie mein Wissen für Ihre Gesundheit. Ich bin für Sie da!